Innere Unruhe wird häufig auch als “Nervosität”, “Ruhelosigkeit”, “innere Anspannung” oder “Nicht-Abschalten-Können” bezeichnet. Die innere Unruhe kann verschiedene psychische und körperliche Ursachen haben.
Innere Unruhe – körperliche Ursachen
Die häufigsten körperlichen Ursachen von innerer Unruhe sind:
- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
- Unterzucker (Hypoglykämie)
- Niedriger Blutdruck (Hypotonie)
- Herzrhythmusstörungen
- Mangeldurchblutung des Herzens
- Lungenembolie
- ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung)
- Zu hoher Koffein oder Nikotinkonsum
- Drogen wie Kokain oder LSD
- Entzugssymptome bei Alkohol oder Cannabis
- Absetzphänomene bei Benzodiazepinen, Antidepressiva und anderen Medikamenten
- Bei Frauen: Hormonschwankungen während der Wechseljahre (Klimakterium)
Innere Unruhe – psychische Ursachen
Die häufigsten psychischen Ursachen von innerer Unruhe sind:
- Stressymptome und Burnout
- Schlafstörungen
- Verhaltenssüchte
- Psychosomatische Symptome des Herzens und der Atmung
- Angststörungen
- Panikattacken mit oder ohne Agoraphobie
- Lebenskrisen und Depressionen
- Bipolare Störungen
- Paranoide Schizophrenie
- Demenz
Digitale Medien
Dabei kann innere Unruhe durch die Nutzung digitaler Medien verursacht bzw. verstärkt werden. Hier können insbesondere soziale Medien wie Facebook, Instagram oder LinkedIn eine wichtige Rolle spielen. Auch das ständige Recherchieren bei Google, das Kontrollieren von Emails und das Aufrufen der News können zu innerer Unruhe führen oder beitragen. Besonders problematisch sind hier Push-Nachrichten. Auch Computerspiele und Serien können zu Unruhe führen. Dabei denken viele Menschen, dass sie sich durch Computerspiele oder Serien “entspannen”. Bei neurobiologischen Messungen zeigt sich aber typischerweise das Gegenteil.
Gesellschaftliche Einflüsse
Überhaupt tragen zahlreiche soziale und gesellschaftliche Einflüsse dazu bei, dass sich immer mehr Menschen angespannt und unruhig fühlen. Hier wirken zahlreiche Faktoren zusammen:
- Ständige Verfügbarkeit durch Digitalisierung
- Ständige Beschleunigung sämtlicher gesellschaftlicher Prozesse
- Zunehmende “Verführungssituationen” durch Konsumangebote und digitale Medien
- Vermischung von beruflichen und privaten Angelegenheiten durch Digitalisierung
- Zunehmender Leistungsdruck durch globale Konkurrenz
- Berufliche und private Mobilität
- Zunehmend Entfremdung von der Natur
- Technologische Entkopplung von Zeit und Raum
- Anstieg der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten
- Ständiger Vergleich mit Angst etwas zu verpassen (Fear of missing out – FOMO)
- Lösung von familiären, sozialen und traditionellen Bindungen
- Erschwerte Planbarkeit bei ständiger Veränderung der Rahmenbedingungen
Innere Unruhe – Was tun?
In unserer Praxis für Psychotherapie in München erfolgt im ersten Schritt eine sorgfältige diagnostische Abklärung Ihrer Beschwerden. Im nächsten Schritt klären wir gemeinsam das in Ihrem Fall passende Verfahren und geben dabei auch eine klare fachärztliche Empfehlung. Diese Vorgehensweise sorgt für bestmögliche Behandlungserfolge und erspart Ihnen unnötige Zeit und unnötigen Stress. In der Psychotherapie arbeiten wir grundsätzlich im Verfahren der psychodynamischen Therapie. Im Bedarfsfall kann der Heilungsprozess durch eine sorgsam ausgewählte Medikation unterstützt werden.
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