Tiefenpsychologie
Die Tiefenpsychologie beschäftigt sich mit den unbewussten Hintergründen von psychischen und psychosomatischen Symptomen. Die tiefenpsychologische Psychotherapie ist eine Fortentwicklung bzw. Modifikation der psychoanalytischen Psychotherapie. Die tiefenpsychologische Psychotherapie und die psychoanalytische Psychotherapie gelten in Deutschland als die beiden wichtigsten Verfahren der psychodynamischen Therapie. Die psychodynamischen Verfahren basieren auf dem Grundverständnis, dass es ein Unbewusstes gibt und dass psychische und psychosomatische Symptome eine unbewusste Ursache haben.
Was ist Tiefenpsychologie?
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie setzt an an den unbewussten Hintergründen der Symptome an. Für den Betroffenen kommen Symptome wie Angst, Panik, Schlafstörungen, Erschöpfung oder Depression oft “aus dem Nichts”. Dies gilt insbesondere auch für psychosomatische Symptome. Nach Erkennung der unbewussten Hintergründe werden die Beschwerden für den Betroffenen oft verständlich, es kommt ein innerer oder auch äußerer Veränderungsprozess in Gang und die Symptome heilen ab.
“Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist die gegenwärtig am häufigsten praktizierte und am besten untersuchte psychodynamische Psychotherapieform.” (Paul Janssen: Leitfaden Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, 2. Auflage, 2009, S. 503)
Wie ist der Ablauf einer tiefenpsychologischen Behandlung?
Wir führen auf ärztlicher und psychologischer Basis eine Anamnese durch. Wenn wir herauskristallisiert haben, welche Diagnose vorliegt, sprechen wir mit Ihnen über die möglichen psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten. Diese Planung ist maßgeblich für den Erfolg Ihrer Behandlung.
Wenn Sie sich für eine Behandlungsmethode entschieden haben, starten wir mit der ersten Therapiesitzung. Wir bieten Ihnen spezielle Behandlungsangebote an. Stress, Angststörungen oder Depressionen lassen sich oft ausgezeichnet behandeln.
Im Bedarfsfall können Medikamente Ihre Psychotherapie unterstützen. Dies empfehlen wir jedoch nur während akuten Krisensituationen, bei Vorliegen eines ADHS oder bei einer schwerwiegenden psychischen Erkrankung.
Wie lange dauert eine Sitzung Tiefenpsychologie?
- Kurztherapie: 10 – 24 Behandlungsstunden
- Langzeittherapie: 25 – 100 Behandlungsstunden (teilweise auch mehr)
- Dauer einer Behandlungsstunde: 50 Minuten
Was sollten Sie über die Tiefenpsychologie-Behandlung wissen?
- Erfolg: häufig mit Kurzzeittherapie
- Medikation: nur bei Bedarf
- Behandlungsziel: individuelle Definition durch Patient & Arzt
Für wen eignet sich Tiefenpsychologie?
Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist nur bei bestimmten Symptomen und Behandlungszielen sinnvoll. Bei bestimmten Symptomen oder Behandlungszielen kann eine kognitive Verhaltenstherapie, eine psychoanalytische Psychotherapie oder andere psychotherapeutische Methoden und Verfahren auch bessere Erfolgsaussichten haben. In der Praxis klären wir das in Ihrem Fall passende psychotherapeutische Verfahren im Rahmen der Vorgespräche. Dabei eignet sich die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie besonders für Patienten bei zwischenmenschlichen und innerseelischen Konflikten welche zu den entsprechenden Symptomen wie Angst, Schlafstörungen oder Erschöpfung führen. Dabei zielt die tiefenpsychologische Behandlung nicht auf das Symptom (also die Angst oder die Depression), sondern auf den hinter der Symptomatik stehenden Konflikt. Durch die Durcharbeitung bzw. Klärung des Konflikts kann die Symptomatik dann abheilen.
Wie schnell hilft eine Psychotherapie?
Oft lassen sich bereits mit 10 bis 20 Stunden erstaunliche Behandlungserfolgte erzielen. Teilweise sind die Behandlungen auch deutlich länger. Es kommt dabei immer auf den Einzelfall an.
Wann hilft Tiefenpsychologie?
Das Behandlungsprinzip der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie ist die systematische Durcharbeitung der unbewussten, konflikthaften Hintergründe der aktuellen Symptomatik. Diese konflikthaften Hintergründe sollten im Rahmen der Vorgespräch grob erkennbar sein. Wenn der Therapeut innerhalb der Vorgespräche keine Hypothese zur Entstehung der Symptomatik entwickeln kann, empfiehlt sich häufig eher eine Verhaltenstherapie oder auch eine psychoanalytische Psychotherapie. Dieses psychodynamische Krankheitsverständnis sollte wenn möglich innerhalb der Vorgespräche auch mit dem Betroffenen besprochen werden. Hierdurch wird das Behandlungskonzept für den Betroffenen verständlich. Dies steigert meist die Motivation und unterstützt damit sehr gute Behandlungserfolge. Bei unbefriedigenden tiefenpsychologischen Behandlungsverläufen liegt das Problem oft schon in der Planung. In der Praxis führen wir deshalb zunächst eine sorgfältige diagnostische Abklärung durch und “schneidern” Ihnen die Psychotherapie anschließend “auf den Leib”.
Durchleben von biografischen Erfahrungen
Man wiederholt biografische Erfahrungen und durchlebt das Erlebte noch einmal. Die Realität wird gemeinsam nach konstruiert. Patient und Psychotherapeut bauen eine gemeinsame Beziehung zueinander auf. Schmerzliche Gefühle, die den Patienten biografisch geprägt haben, werden mit dem Therapeuten kommuniziert. Der Patient gewinnt an affektiver und kognitiver Einsicht. Handlungsimpulse können somit besser kontrolliert werden. Unbewusste Emotionen, Konflikte und Motive werden für den Betroffenen erkennbar. So kann eine Lösung herbeigeführt werden wodurch die Symptome dann abheilen.
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