Störungen der Impulskontrolle
Gefühle gegen mit bestimmten Handlungsimpulsen einher. So vermittelt Angst den Impuls wegzulaufen. Wut macht hingegen angriffslustig. Es ist häufig nicht sinnvoll diesem Impuls zu folgen da dies für einen selbst oder für andere Personen ungünstige Folgen haben kann. Hierfür ist Impulskontrolle erforderlich. Bei Störungen der Impulskontrolle können die Impulse nicht mehr ausreichend kontrolliert werden.
Es kann dann zu folgenden Symptomen kommen:
- Wutausbrüche mit unkontrolliertem Verhalten
- Essstörungen mit unkontrolliertem Essen und ggf. auch Erbrechen
- Missbrauch von Alkohol, Medikamenten oder Drogen
- Selbstgefährdende Sexualität
- Unüberlegte Handlungen und Entscheidungen
- Impulsive Tagesgestaltung mit „Aufschieberitis“
Wie entstehen Störungen der Impulskontrolle?
Störungen der Impulskontrolle entstehen durch einer Kombination aus genetischen Einflüssen, biographischen Erlebnissen und aktuellen Belastungen im Sinne von Stress.
Wann sind Störungen der Impulskontrolle behandlungsbedürftig?
Dies hängt vom Schweregrad der Störung ab. Leichte Formen sind kein Problem und Betroffenen möchten daran oft auch gar nichts ändern. Leichte Impulskontrollstörungen wirken auf andere Menschen oft auch sympthisch. Die „eine“ Zigarette bei Belastung, das Bierchen oder die Chips am Abend obwohl man eigentlich darauf verzichten wollte… Derartige „Inkonsequenz“ ist normal und sollte nicht pathologisiert werden. Menschen die scheinbar alles „unter Kontrolle“ haben sind oft ausgesprochen unglücklich. Problematisch werden Störungen der Impulskontrolle erst bei vorliegender Selbstschädigung.
Hinweise auf Selbstschädigung:
- Kontrollverlust unter Alkohol oder Drogen
- Abhängigkeit von Alkohol, Medikamenten oder Drogen
- Überstarke Gewichtsabnahme oder Zunahme
- Zahnschäden aufgrund von Erbrechen
- Infektion oder Traumatisierung durch unkontrollierte Sexualität
- Leistungseinschränkung aufgrund von Smartphone- und Internetnutzung
- Selbstverletzendes Verhalten wie Nägelkauen oder Ritzen
- Aufschieben unangenehmer Tätigkeiten mit daraus resultierenden beruflichen und privaten Schwierigkeiten (Prokrastination)
Wie behandelt man Störungen der Impulskontrolle?
Die passende Behandlung hängt immer von der Ursache der Beschwerden ab. Wichtig ist dabei die Erkennung eines ADHS oder ADS da diese Erkrankungen typischerweise mit Impulskontrollstörungen einhergeht und mit spezifischen Maßnahmen sehr gut behandelbar ist. Psychotherapeutisch kann bei Störungen der Impulskontrolle sowohl eine Verhaltenstherapie als auch eine psychodynamische Therapie sinnvoll sein. In der Praxis für Psychotherapie München wird im Rahmen von Diagnostik und Behandlungsplanung erst einmal das in Ihrem Fall erfolgversprechendste Verfahren gewählt. Dabei gibt es noch weitere psychotherapeutische Spezialverfahren wie mentalisierungsbasierte Psychotherapie (MBT), übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP) und dialektisch-behaviorale Psychotherapie (DBT), welche bei Impulskontrollstörungen ebenfalls äußerst hilfreich sein können. Dabei sollte das Verfahren aber fachkundig und sorgfältig gewählt und wie ein “Maßanzug” an die im Einzelfall vorliegende Problematik angepasst werden. Diese Vorgehensweise ist bei Störungen der Impulskontrolle besonders wichtig.
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